Tipps zum Umgang mit Waschbären

Jeder kennt sie und die meisten haben sie auch schon mal gesehen: Waschbären, die in unserer Kolonie abends und nachts „sturmfreie Bude“ haben. Oft werden sie richtig lästig und hier und da können sie großen Schaden anrichten. Immer mal wieder wird der Ruf nach Ausrottung, nach staatlichem Eingreifen oder Bejagung laut. Deshalb einige Worte zur rechtlichen Situation.

Für Wildtiere in der Stadt, und dazu gehört der Waschbär, besteht zunächst keine konkrete behördliche Verantwortung zur Regulierung der Population. Ein zielgerichtete Handeln der Behörden erfolgt nur dann , wenn durch die Wildtiere eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht. Da aber für die Berliner und Brandenburger Waschbärpopulation sowohl das Tollwut- als auch das Spulwurmrisiko äußerst gering eingeschätzt wird, liegt eine solche Gefahr nicht vor.

Was nicht hilft:

  • Bejagung, denn in bejagten Gebieten gleichen die Tiere Verluste durch erhöhte Vermehrungsraten aus. Jeder erschossene Waschbär wird sofort durch ein Jungtier ersetzt.
  • Vergrämung, denn bisher waren keine der bekannten Vergrämungsmethoden (Duft, Geräusche, Ultraschall etc.) erfolgreich

Was verboten ist:

  • Fallenstellen wird sowohl als eine Ordnungswidrigkeit als auch als Straftatbestand der Wilderei geahndet nach dem Landesjagdgesetz.
  • Auslegen von Gift, eigenmächtiges Töten von Wildtieren
  • Füttern von Wildtieren und dazu gehört der Waschbär nach dem Landesjagdgesetz. Deshalb Waschbären nicht füttern!

Wie man den Waschbären das Leben erschweren kann:

  • keine Essensreste, Spuren eines abendlichen (Grill-)Gelages oder einer Popkorn-Aktion, Erntereste etc.  im Freien liegen lassen.
  • keinen Müll, auch nicht aufgehängt in Tüten oder in einfach zu öffnenden Mülleimern, herumstehen lassen.  Abfallbehältnisse und geschlossene Komposter sichern (Deckel mit Stein beschweren, Spanngurt etc.).
  • Speisereste wie Brot, Grillgut, Fisch etc. nicht auf den offenen Kompost geben.
  • Haustiere nicht draußen füttern und wenn doch, das nicht verbrauchte Futter sofort wegräumen.
  • Wer besonderen Wert auf einen englischen Rasen legt kann diesen mit Maschendraht auslegen ähnlich einer Maulwurfsperre oder die Umzäunung des Rasens mit einer doppelter Stromlitze in 10 und 35 cm Höhe ausführen. Waschbären können zwar sehr gut klettern aber nicht gut über ebenerdige Hindernisse springen.
  • Fallobst auflesen und waschbärsicher entsorgen zum Beispiel im geschlossenen Komposter. Reifes Obst zügig ernten.
  • Besonders beliebte Beerensträucher und kleine Obstbäume ggf. mit Kulturschutznetzen schützen
  • Größere Obst-Hochstämme mit einer ca. 1 m großen und glatten Manschette z.B. aus Blech als Aufstiegsbehinderung versehen.
  • Sollten Waschbären in Gebäude eingedrungen sein, die Zugangswege versperren, sich dabei aber versichern, dass der Waschbär nicht noch im Gebäude ist.

Mehr Infos dazu finden sich auf der Webseite des Berliner Senats, in der Broschüre der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung „Füttern – Nein, danke!“ und der Broschüre des NABU Landesverbandes „Waschbären in Berlin“. Beide Broschüren können Sie auch im Mitgliederbereich in der Rubrik Gartenfachberatung unter „Broschüren zu Pflanzenschutz und guter gärtnerischer Praxis“  herunterladen.